Liquiditätssaldo

Auch Banken müssen auf die eigene Liquidität schauen, damit ihnen selbst beim Verleihen von Geld und Auszahlen von Einlagen das Geld sozusagen nicht ausgeht. Sicherlich haben Sie sich auch schon mal gefragt, wie die Banken das machen. Schließlich werden hier ja meist enorme – für Durchschnittsbürger meist nur schwer vorstellbare Summen überwiesen, verliehen und ein- sowie ausgezahlt. Damit das reibungslos funktionieren kann, müssen die Banken geeignete Mittel nutzen, um nicht den Überblick zu verlieren.

Und damit das auch nicht passiert, nutzen die Banken und Finanzinstitute so genannte Indikatoren der Geldpolitik, um die eigene Liquidität im Auge zu behalten. Zu diesen Indikatoren der Geldpolitik, die für die Liquidität genutzt werden, gehört auch der Liquiditätssaldo. Dieser fasst die Mindestreserven der Banken mit den freien Liquiditätsreserven zusammen. Das hört sich kompliziert an, ist es aber nicht. Im Grunde wird nämlich auf diese Weise nur die Differenz aus den Einlagen der Kunden (Nichtbanken) und den gewährten Krediten, welche an Kunden (Nichtbanken) vergeben wurden, gebildet. Man könnte also salopp und mit einem zugedrückten Auge sagen, es ist das Geld, was die Bank als verfügbare Summe auf dem eigenen Konto hat.

In der Finanzwirtschaft ist der Begriff Liquiditätssaldo eine wichtige Größe. Der Begriff gehört in den Bereich des Liquiditätsmanagement und ist auch eine zentrale Steuergröße in der Zentralbankpolitik, welche bestandsorientiert und stromorientiert betrachtet werden kann. Durch die Beeinflussung des Liquiditätssaldos können beispielsweise die Zentralbanken indirekt Einfluss auf das Geldangebotsverhalten der Banken nehmen.

Der Liquiditätssaldo kennt dabei drei Zustände. Entweder der Liquiditätssaldo ist ausgeglichen, positiv oder negativ. Bewegt sich der Liquiditätssaldo im negativen Bereich, so signalisiert dieser eine Unterliquidität. Die Bank muss also liquide Mittel – zum Beispiel über Einlagen – aufnehmen. Ist der Liquiditätssaldo positiv, so hat die Bank eine Überliquidität und kann Geld anlegen oder verleihen, da hierzu liquide Mittel zur Verfügung stehen.

Wirbt Ihre Bank also mal wieder aktiv dafür, dass Sie einen Kredit aufnehmen sollen, so hat diese womöglich also gerade einen positiven Liquiditätssaldo, der abgebaut werden soll. Denn so könnte die Bank einer unerwünscht hohen Überliquidität entgegenwirken. Dieses immer wieder stattfindende Verhalten der Banken macht den Liquiditätssaldo auch zu einem so genannten Erklärungsinstrument im Bereich des Geldangebotsverhaltens der Banken.

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