Refinanzierung

Für Unternehmen, und vor allem im Besonderen für Kreditinstitute, stellt die Refinanzierung einen sehr wichtigen Geschäftsbereich dar. Mit Refinanzierung ist vereinfacht gesagt die Mittelbeschaffung gemeint, denn damit Unternehmen Investitionen tätigen können ist es notwendig, dass zuvor Kapital zur Verfügung steht, da fast nie alle Investitionen aus dem vorhandenen Eigenkapital heraus getätigt werden können. Auch die Kreditinstitute müssen laufend eine solche Mittelbeschaffung vornehmen, damit das Kapital wiederum an die Kunden als Darlehen verliehen werden kann.

Die Banken nehmen notwendige Refinanzierungen vor allem durch die angebotenen Geldanlagen vor. Aber auch die Emission von eigenen Wertpapieren, zum Beispiel von Aktien, Anleihen oder Sparbriefen, dient in erster Linie der Refinanzierung. Nutzt der Kunde zum Beispiel eine Festgeldanlage, so kann das Kapital, welches der Kunde auf dem Festgeldkonto einzahlt, seitens der Bank zur Refinanzierung von vergebenen Krediten genutzt werden. Auf diese Weise funktioniert die Refinanzierung im Prinzip in allen Bankenbereichen.

Das Geschäft der Banken besteht unter anderem auch darin, durch die Refinanzierung einen Zinsgewinn zu erzielen. Wie eine “effektive” bzw. ertragreiche Refinanzierung in der Praxis aussieht, kann man an einem Beispiel verdeutlichen. Angenommen, die Bank vergibt an einen Kunden einen Ratenkredit über 20.000 Euro zu einem Zinssatz von 8,50 Prozent. Diese 20.000 Euro müssen nun refinanziert werden, was zum Beispiel dadurch geschehen kann, dass ein Kunde 20.000 Euro auf seinem Tagesgeldkonto einzahlt. Der Kunde erhält für diese Anlage dann einen Zinssatz von beispielsweise 2,50 Prozent. Daraus ergibt sich, dass die Bank durch die Refinanzierung (Kosten unberücksichtigt) einen Zinsgewinn von sechs Prozent erzielt hat.

Auch für andere Unternehmen ist eine Refinanzierung sehr wichtig, denn die Eigenkapitalquote liegt bei den meisten Unternehmen unterhalb von 25 Prozent. Daher müssen viele notwendige Investitionen mit Fremdmitteln finanziert werden. Besonders beliebt ist bei den Unternehmen aber die Refinanzierung über Eigenkapital. Denn wenn die Gesellschaft zum Beispiel Aktien emittiert und diese vom Anleger gekauft werden, so stellt das zufließende Kapital kein Fremdkapital, sondern Eigenkapital dar, welches zum Beispiel deutlich günstiger als Fremdkapital ist. Auch durch die Emission von Anleihen, sowie natürlich auch durch die Kreditaufnahme bei den Banken, können sich Unternehmen refinanzieren.

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