Subprime Kredite

Subprime-Kredite sind Kredite an Privatpersonen mit geringer Bonität, die Kredite werden vorwiegend als Baudarlehen vergeben. In der Übersetzung bedeutet subprime “zweitklassig”.

Die Entstehung des Subprime-Marktes in den USA

In den Vereinigten Staaten, auch in Großbritannien oder Japan war seit den 1980er Jahren eine ständige Steigerung der Immobilien- und Grundstückspreise zu verzeichnen, die dazu führte, dass eine angeschaffte Immobilie in den Jahren nach dem Kauf sehr bald den ursprünglich angesetzten Beleihungswert überstieg. Das führte bei der Vergabe von Immobilienkrediten zu einer sehr hohen Sicherheit sowohl bei Darlehensnehmern als auch den finanzierenden Banken. In dieser Situation entstand, verstärkt ab Beginn der 2000er Jahre, der zunächst auf die USA und andere englischsprachige Staaten beschränkte Subprime-Markt. Vorausgegangen waren drastisch gesunkene Leitzinsen der Zentralbanken nach der 2000er Finanzkrise infolge des Platzens der Dotcom-Blase. Das Geld suchte neue Anlagemöglichkeiten und fand es in den Immobilien, deren Wert scheinbar unaufhaltsam stieg. Es schien aus der Sicht aller Beteiligten ein sicheres Geschäft, eine Immobilie zu finanzieren, deren Wert immer weiter steigen würde. Die Bank besaß den Beleihungswert der Immobilie, der Eigenheimfinanzierer konnte nach einigen Jahren auf seine Immobilie neue Hypotheken aufnehmen und noch ein Auto damit finanzieren.

Die technische Bewertung eines Subprime-Kredites

Das Platzen der Immobilienblase in den USA war mitverantwortlich für die 2008er Finanzkrise (aber nicht allein verantwortlich). Um aber zu verstehen, was den krisenhaften Ausfall der Subprimes verursacht hat, muss man einen Subprime-Kredit in seiner technischen Konstruktion verstehen. Wenn ein Kreditnehmer trotz schlechter Bonität einen Immobilienkredit erhält, spielen auch immer immobilienbezogene Kriterien eine Rolle. So lange die Bedienung eines Kredites in einem ausgewogenen Verhältnis zum Wert und der tatsächlichen Wertsteigerung der Immobilie steht, ist das Risiko der Kreditvergabe auch an Schuldner mit schwacher Bonität vertretbar. Zwar fielen auch bei steigenden Immobilienpreisen dennoch Zahlungen aus, die anschließenden Zwangsversteigerungen brachten den Banken in der Summe jedoch keine Verluste. Erst als die Preissteigerungen der Immobilien zum Erliegen kamen, führten Zahlungsausfälle mit anschließender schlechter Verwertbarkeit der Immobilien zur Krise. Hinzu kamen steigende Immobilienzinsen, das heißt Subprime-Kreditnehmer konnten plötzlich eine Anschlussfinanzierung nicht mehr bedienen. Es fragt sich daher, um in Zukunft Subprime-Kredite – auch bei besserer wirtschaftlicher Gesamtlage – nochmals vergeben werden.

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