Tilgungsträger

Wenn Sie einen größeren Kredit aufnehmen wollen, beispielsweise für den Kauf einer Immobilie, können Sie den klassischen Weg wählen und mit Ihrer Bank einen monatlichen Betrag vereinbaren, mit dem Sie die anfallenden Zinsen zahlen und den Kredit in regelmäßigen Raten innerhalb der vorgesehenen Laufzeit tilgen.

Es gibt auch noch andere Möglichkeiten, einen Kredit zurückzuzahlen. Eine davon ist die Abzahlung unter Einbeziehung eines so genannten Tilgungsträgers. Das Besondere daran ist, dass Sie monatlich lediglich die Zinsen für das Darlehen aufbringen. Die Tilgung wird ausgesetzt und ist erst in einem einzigen Betrag am vereinbarten Ende der Laufzeit fällig. Während der Dauer des Kredits bauen Sie jedoch an anderer Stelle, also bei Ihrem Tilgungsträger, Kapital auf, um dieses zur vereinbarten Zeit als Kreditrückzahlung zur Verfügung zu haben.

Ein großer Vorteil bei dieser Vorgehensweise ist, dass beim Aufbau des Kapitals über den Tilgungsträger bei kluger Geldanlage ein höherer Betrag als die rückzahlbare Summe erwirtschaftet werden kann. Mit diesem Ziel werden die meisten Kreditabwicklungen über Tilgungsträger vereinbart. Durch eine lukrative Verzinsung der laufend eingezahlten Summen soll diese schnellere Kapitalerhöhung erreicht werden.

Bei manchen Anlageformen, beispielsweise teilweise bei Lebensversicherungen, besteht der geldwerte Vorteil in Steuervergünstigungen. Sie tragen dazu bei, dass das beim Tilgungsträger angelegte und laufend weiter erhöhte Kapital höher steigt, als die Darlehensschuld beträgt.

Welche Anlageformen sich als Tilgungsträger am besten eignen, ist immer ein Rechenexempel und sollte überlegt entschieden werden. Ein Tilgungsträger muss genügend Sicherheit bieten, und gleichzeitig soll er eine gute effektive Verzinsung ermöglichen, damit sich die Aktion lohnt. Eine gewisse Risikobereitschaft ist angebracht, jedoch sollte die Sicherheit der Anlage immer im Vordergrund stehen.

Aktienfonds beispielsweise bieten gute Ertragschancen, weisen aber auch hohe Schwankungsbreiten auf. Fondsgebundene Lebensversicherungen, die aus einer Mischung von Aktien und Anleihen bestehen, haben solide Ertragserwartungen und weisen außerdem steuerliche Vorteile auf. Auch Bausparverträge oder klassische Lebensversicherungen sind möglich.

Letzten Endes ausschlaggebend für die Auswahl eines Tilgungsträgers sind verschiedene Faktoren: Zum einen die finanzielle Situation und die persönliche Bereitschaft zum Risiko, zum andern die Ertragserwartung der Anlageform und die steuerliche Situation.

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