Bad Bank

Seit der Finanzkrise hat der Begriff “Giftmüll” eine zusätzliche und neue Bedeutung bekommen. In den meisten Fällen wird er in einem Atemzug mit dem Begriff Bad Bank genannt. Eine Bad Bank, also eine schlechte Bank, ist jedoch nicht das, was man sich zunächst vielleicht darunter vorstellen würde. Es handelt sich um keine Bank, bei der man ein Konto eröffnen oder einen Kredit beantragen könnte. Vielmehr muss man sich diese Bank vorstellen wie ein Zwischenlager für schlechte Wertpapiere. Solche Wertpapiere tragen den Titel Giftmüll. Für die Banken sind sie tatsächlich etwas Ähnliches wie Gift. Erhofften sich die Bankmanager durch die Investition in diese Papiere hohe Gewinne, erwiesen sie sich später als wertlos und belastend. In aller Regel handelt es sich um hochspekulative Papiere, die die Banken nach unten ziehen.

Je mehr schlechte Wertpapiere eine Bank hat, desto stärker wirkt ich das auf ihre gesamte Situation aus. Der sogenannte Giftmüll führt in jedem Quartal zu Abschreibungen. Die wiederum müssen mit Kapital hinterlegt werden. Es entsteht in Teufelskreis. Die Kapitaldecke wird dünner, die Folge sind weniger Kredite, Stillstand und Krisen. Die Bad Bank ist dafür da, diese schlechten Wertpapiere zu parken. Die Bundesregierung hat das Prinzip der Bad Bank entwickelt, um die Folgen der Finanzkrise erträglich zu machen. Gezwungen wird dennoch niemand dazu, sich mit seinen schlechten Papieren daran zu beteiligen.

Wenn eine Bank sich an dem Bad-Bank-Verfahren beteiligen will, wird sie zunächst von der Bundesregierung genau überprüft. Kann eine Bad Bank nicht dazu beitragen, die betroffene Bank überhaupt zu retten, wird es eine Absage durch die Bundesregierung geben. Tauscht nun nach der Zusage eine Bank bei der Bad Bank schlechte gegen gute Papiere ein, entstehen Kosten. Und die trägt niemand anderes als die betroffene Bank selbst.

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