Realkredit

Wenn Sie eine Immobilie finanzieren wollen und über ausreichend Eigenkapital verfügen, dann kann der Realkredit eine gute Alternative zum herkömmlichen Hypothekendarlehen sein, welcher bei Realkreditinstituten, Geschäfts- und Genossenschaftsbanken sowie bei Sparkassen unter strengen Auflagen gewährt werden kann. Der Realkredit verspricht dabei meist günstige Konditionen. Das liegt auch daran, dass dem Kreditnehmer ja in der Regel immerhin nur maximal 50 Prozent des Verkehrswertes bzw. maximal 60 Prozent der Beleihungsgrenze als Realkredit gewährt werden. Es ist für einen Realkredit also schon etwas “Kleingeld” zum Erwerb der gewünschten Immobilie notwendig.

Dafür, dass beim Realkredit einiges an Eigenkapital mitgebracht wird, verzichten Kreditinstitute immer wieder auf umfangreiche und detaillierte Einkommensnachweise. Es genügt beim Realkredit oft, wenn eine plausible und für die Banken auch nachvollziehbare Eigenauskunft abgegeben werden kann. Und diese regelmäßig anzutreffende Unkompliziertheit beim Realkredit hat auch einen einfachen Grund. Hier wird der Kredit schließlich weitestgehend durch das Eigenkapital, welches in die beliehene Immobilie gesteckt wird, gedeckt. Doch ohne Papierkram und Formalitäten geht es auch beim Realkredit nicht.

So gibt es beim Realkredit meist auch noch einige aufsichtsrechtlichen Bedingungen, die zur Vergabe eines solchen Darlehns erfüllt sein müssen. Doch das dient ja auch zum Schutz der Kreditnehmer und Kreditgeber. Hier müssen in der Regel – neben anderen Bedingungen – das Grundpfandrecht in angemessener Zeit durchsetzbar sein und auch der Marktwert oder die Beleihungsgrenze durch einen unabhängigen Sachverständigen bewertet und dokumentiert worden sein. Darüber hinaus gilt es meist auch, die Immobilie angemessen gegen Schäden zu versichern und den Wert regelmäßig überwachen und überprüfen zu lassen.

Werden diese und ein paar weitere Auflagen erfüllt, so steht in vielen Fällen einem günstigen Realkredit bei ausreichendem Eigenkapital und Einkommen meist grundsätzlich nicht mehr viel im Weg. Allerdings sollte auch hier nicht vergessen werden, dass bei einem Realkredit Vergleich unter Umständen eine Menge Geld gespart werden kann. Denn auch hier können in der Regel die Konditionen von Bank zu Bank sehr unterschiedlich sein.

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Geldschöpfung

Den Begriff Geldschöpfung interpretieren viele Leute falsch, da sie den Begriff sehr wörtlich nehmen. Natürlich wird mit Geldschöpfung Geld geschaffen, aber dabei handelt es sich nicht, wie viele meinen, um Bargeld. Denn bei der Geldschöpfung wird Buchgeld erzeugt und dem Wirtschaftskreislauf zugeführt. Dies geschieht aber nicht in Form von Bargeld, sondern mit einer Kreditaufnahme der öffentlichen Hand. Daher ist der Begriff für viele schwierig zu verstehen, da zwar eine Geldtranskation getätigt wird, aber nicht mit Bargeld. Dies lässt sich an einem Beispiel einfach erklären.

Frau Hagen möchte sich ein neues Motorrad kaufen. Ihr geht es wie den meisten und sie hat für das Motorrad zu wenig Geld respektive zu wenig gespart. Deshalb geht sie zu ihrer Hausbank und möchte ein Darlehen über 15’000 Euro. Da Frau Hagen eine langjährige und treue Kundin ist, schreibt ihr die Bank 15’000 Euro auf ihr Girokonto gut. Auf diese Weise ist die Geldschöpfung aktiviert worden. Aber eben nur mit Buchgeld. Frau Hagen hat jetzt wohl 15’000 Euro, aber erst auf ihrem Konto. Das Geld kommt real erst in den Umlauf, wenn sie es vom Konto abhebt und das Motorrad kauft.

Durch diese Art von Krediten an Kunden erzeugen Banken Geld. So ist die Geldschöpfung praktisch identisch mit der Kreditschöpfung. Die Deckung dieser Geldmenge besteht in den vergebenen Krediten. Ideal wäre natürlich, wenn die Kredite für Investitionen benötigt werden. Daraus können die Banken die Zinsen für ihre Bankeinlagen aus ihren Erträgen der Investitionen finanzieren.

Aber diese Geldschöpfung kann sich auch negativ auf eine Volkswirtschaft auswirken. Denn auch hier kommt die Multiplikatortheorie zum Zuge. Wenn ein Staat in wirtschaftlich schlechte Zeiten eine Investition respektive einen Kredit von 100 Millionen Euro tätigt, sind jetzt nicht nur 100 Millionen Euro mehr im Wirtschaftskreislauf. Angenommen die Grenzneigung zum Konsum liegt bei 0.8, ist der Effekt fünfmal größer als die getätigte Investition. Dies liegt daran, dass alle, die von der Investition profitieren, nicht alles Geld sparen, sondern wie es hier der Fall ist, wieder 80 Prozent ausgeben. Wird die Geldschöpfung nicht kontrolliert durchgeführt, kann dies zu großen Geldmengen auf dem Markt führen. Daraus ergibt sich eine Geldentwertung respektive eine Inflation.

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Ratingagentur

Eine privatwirtschaftliche Ratingagentur ist im Bereich der Finanz-, Kredit- und Wirtschaftsbeurteilung tätig und schätzt die finanzielle Lage von Unternehmen sowie das Wertniveau von Finanzprodukten ein. Zu den Beurteilungsbereichen zählen auch staatliche Finanzvolumen und die Kreditwürdigkeit – also die Bonität – von Unternehmen, Staaten und den untergeordneten Gebietskörperschaften.

Ratingagentur als Analysten: Wirtschaftlichkeit, Finanzmärkte und Kontexte

Die Einschätzungen der finanziellen Liquidität, die sowohl perspektivisch unter Berücksichtigung vergangener Finanzsituationen sowie zukünftiger Entwicklungen getroffen werden, versuchen den gegenwärtigen Situationen Rechnung zu tragen und eine realistische Beurteilung abzugeben. Der Analyse liegen zumeist umfassende wirtschaftliche Daten zugrunde, die in einem Schlüssel dargestellt werden, von der sich die Bonität der untersuchten Institution, des Staates oder Unternehmens ablesen lässt. Hierbei werden sowohl direkte Daten der Wirtschaftlichkeit und Wertschöpfung analysiert, als auch indirekte Indikatoren und Kontexte wie globale Entwicklungen, Handelspartnerschaften und Finanzregulierungen.

Kreditgeschäfte: Auftragsgeber der Ratingagenturen

In der Hauptsache werden Ratingagenturen beauftragt, Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten für Kreditvergaben zu ermitteln. Gläubiger wie Privatbanken, Staatsbanken und Unternehmen, aber ebenso Schuldner aus verschiedenen institutionellen Bereichen lassen im Rahmen von Analysen Strategiepläne entwerfen, die zu einem besseren Rating, also einer besseren Kreditwürdigkeit führen. Gläubiger haben hierbei zu meist ein Interesse an den Wahrscheinlichkeiten, mit denen Kredite zurückgezahlt werden können. Schuldner hingegen benötigen für die Gewährung von Krediten oftmals ein bestimmtes Rating, für das sie im Vorfeld gezielte Maßnahmen ergreifen können. Da die Schuldner zu den wichtigsten Auftragsgebern der Ratingagenturen gehören, besteht hierbei vielfach die Gefahr der gegenseitigen Beeinflussung. Da die Ratingagenturen als Finanzdienstleister ein langfristiges Interesse an den Aufträgen von Schuldnern haben, können hierbei teilweise Hemmnisse auftreten, insbesondere dann, wenn es gilt den Schuldnern klare Maßnahmen zu empfehlen, die möglicherweise den Interessen der Schuldner widersprechen. Ein Auftraggeber kann im Zweifel die Agentur wechseln um eine bessere (ihren Interessen entsprechende) Absprache für Maßnahmen und Ratingergebnis zu erzielen.

Ratingagenturen und die Weltwirtschaftskrise

Im Zuge der weltweiten Wirtschaftskrise sind Ratingagenturen vielfach in die Kritik geraten und werden von Analysten und auch der Bundesregierung für die Krise mitverantwortlich gemacht. Insbesondere durch Fehleinschätzungen, deren Entstehen möglicherweise durch interessensgeleitete Analysen ermöglicht wurde, sind zahlreiche Finanzbeurteilungen ohne nachvollziehbare Verankerung in den wirtschaftlichen Realitäten getroffen worden. Hiergegen wurde auf europäischer Ebene eine Ratingverordnung erarbeitet.

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Konsortialkredit

Konsortialkredit

Konsortialkredite stellen eine wichtige Form der Kreditvergabe dar, weil sich durch diese Geschäftsabwicklung zahlreiche Vorteile für die teilnehmenden Banken bieten. Bei dieser Kreditform schließen sich mehrere Banken zu einem so genannten “Konsortium” zusammen, um einem Kreditnehmer eine entsprechend hohe Summe zu gewähren. Dabei müssen Sie berücksichtigen, dass alle Teilnehmer bestimmte formale Gegebenheiten beachten müssen.

Ihren internationalen Höhepunkt erreichten solche Kredite 1973 während der Ölpreiskrise. Als sich das Weltkreditvolumen verdreifacht hatte, boten nicht nur größere Geschäftsbanken, sondern auch kleine Regionalbanken diese Kreditform an. Unter den Kreditnehmern waren hauptsächlich Entwicklungsländer, die kein Öl exportierten. Mit Hilfe der Konsortialbanken waren diese in der Lage, ihre Leistungsbilanzdefizite auszugleichen. Im Zuge der internationalen Verschuldungskrise verlor der internationale Konsortialkredit jedoch wieder an Bedeutung.

Sie können unterschiedliche Formen zur Bildung eines Kreditkonsortiums voneinander unterscheiden, bei dem alle betroffenen Banken Teilnehmer sind. Vor diesem Hintergrund hat sich vor allem das Leadmanaging-Prinzip bewährt. Bei dieser Konsortiumsform wird vom Schuldner eine Bank ausgewählt, die das Kreditmandat erhält und fortan die Funktionen eines Konsortialführers übernimmt. Die Aufgabe dieser Leadbank können Sie vor allem in der Verhandlung mit dem Kreditnehmer sehen. Außerdem sind Konsortialführer für die Zusammenstellung des Konsortiums zuständig. Damit eine Bank diese Funktionen übernehmen kann, muss sie zum einen über einschlägige Erfahrungen im Bereich der Konsortialkredite verfügen und zum anderen eine Vertrauensposition gegenüber den Mitkonsorten bedienen. Allerdings sollten Sie berücksichtigen, dass nicht ausschließlich Banken mit der Führung eines Konsortiates betraut werden können. Bei gleicher Qualifikation steht auch jeder anderen Führungsgruppe grundsätzlich diese Position zu.
Neben den Führungsbanken sind im Konsortialvertrag noch weitere Banken – auch Participants oder Memberbanks genannt – verankert, die jedoch keine aktiven Aufgaben übernehmen.

Die Vergabe eines Konsortialkredites eröffnet den teilnehmenden Banken zahlreiche Vorteile. Zum einen wird die Risikoverteilung auf mehrere Banken verteilt und auf diese Weise eine Risikostreuung ermöglicht. Zu diesen Risiken zählen beispielsweise Kapitalbindungsrisiken, aber auch Absatz- und Bonitätsrisiko. Darüber hinaus haben die Banken mit Hilfe der Konsortialkredite die Möglichkeit, Großkredite in einer Höhe zu gewähren, die der einzelnen Bank nicht möglich gewesen wäre. Außerdem betreiben die Banken einen geringeren Liquiditätsaufwand.

Obwohl Konsortialkredite ihren Höhepunkt auf dem internationalen Markt bereits hinter sich gelassen haben, bietet diese Form der Kreditvergabe noch immer ein lukratives Geschäft für zahlreiche Großbanken.

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Kreditverkehr

Der Begriff Kreditverkehr hört und liest man oft im Zusammenhang mit Unternehmungen, Banken und Finanzen. Doch viele Wissen nicht genau, was darunter zu verstehen ist.

Allgemein kann gesagt werden, dass mit dem Kreditverkehr alle Zahlungsvorgänge zur Tilgung eines Kredites gemeint sind. Gleichzeitig ist der Kreditverkehr auch ein Bestandteil der Zahlungsbilanz und beinhaltet auch die Transaktionen zum Aufbau von Bankguthaben. Der Kreditverkehr lässt sich betriebswirtschaftlich sowie volkswirtschaftlich einordnen. Des Weiteren unterscheidet man zwischen nationalen und dem internationalen Kreditverkehr. Dabei beschränkt sich der nationale Kreditverkehr auf sämtliche Kredittransaktionen im Innern des Landes. Der internationale Kreditverkehr ist komplexer und befasst sich mit Kapitalüberlassung zwischen Kapitalnachfragern und Kapitalgebern verschiedener Ländern.

Wie Sie bereits erfahren konnten, befasst sich der Kreditverkehr mit diversen Zahlungsvorgängen. Um den Überblick zu behalten, lässt sich der Kreditverkehr in sechs Sektoren einordnen. Dabei unterscheidet man zwischen dem privaten Kreditverkehr, dem Kreditverkehr der Unternehmungen, dem Bank-Kreditverkehr, dem öffentlichen Kreditverkehr, dem Inland-Kreditverkehr der Zentralbanken und dem supranationalen Kreditverkehr.

Innerhalb der Betriebswirtschaft hat der Kreditverkehr vor allem eine große Bedeutung in der Finanzwirtschaft. Hier dient er vor allem vielen Unternehmungen, um mangelnde Eigenmittel zu durch Fremdkapital zu ersetzten. Somit hat der Kreditverkehr in der Betriebswirtschaft drei Aufgaben zu erfüllen: die Kreditgewährung, die Kredittilgung sowie die Kreditüberwachung. In der Makroökonomie dagegen hat der Kreditverkehr eine andere Bedeutung. Hier ist der Kreditverkehr ein Teil der Kapitalbilanz und wird synonym auch als übriger Kapitalverkehr bezeichnet. Die Kapitalbilanz wiederum ist ein Teil der Zahlungsbilanz und erfasst die internationalen Veränderungen aller Vermögenspositionen. Der Kreditverkehr innerhalb der Kapitalbilanz umfasst folgende Bestandteile: Schuldscheindarlehen, Kredite der öffentlichen Hand an Entwicklungsländer, Buchkredite und Abtretungen erworbener Forderungen wie Bankguthaben oder Handelskredite. Dabei werden alle Transaktionen der Bestandteile zwischen dem In- und Ausland getätigt.

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Was ist ein Großkredit?

Wenn Sie möglichst schnell möglichst viel Geld benötigen, ist die Aufnahme eines Kredits im Prinzip nie verkehrt – vorausgesetzt, Sie können ihn auch sicher wieder zurückzahlen. Übersteigt die Höhe des Kredites dabei eine gewisse Grenze, spricht man im Bankenwesen vom sogenannten Großkredit. Dieser unterliegt einigen Sonderregeln, welche der folgende Artikel etwas genauer beleuchtet.

Was ist ein Großkredit?

Der Begriff deutet bereits an, dass ein Kredit in dieser Höhe eine gewisse Summe erst erreichen muss. Die üblichen Kredite im Rahmen von vier- bis fünfstelligen Bereichen fallen meist nicht darunter. Ein Großkredit wird erst als solcher deklariert, wenn er mindestens 10% des Eigenkapitals des Kreditinstituts, bei dem Sie um diesen Kredit bitten, erreicht oder übersteigt – was selten der Fall ist. Anders als bei einem normalen Kredit, über den im Regelfall nur einzelne Angestellte oder Geschäftsleiter zu entscheiden haben, müssen einem Großkredit sämtliche Geschäftsleiter einer Bank zustimmen. Außerdem muss ein Großkredit zwangsweise der Evidenzzentrale in Berlin mitgeteilt werden. Diese Stelle ermöglicht es den Kreditgebern – also den Banken – Informationen über den Stand der Verschuldung des Kreditnehmers einzuholen.

Wie hoch darf ein Großkredit sein?

Sie dürfen keine Großkredite in unbegrenzter Höhe bei den Banken einholen. Zuerst ist die Höhe des Kredits durch die Summe aller Großkredite – also nicht nur Ihrer eigenen -, die die Bank ausgestellt hat, begrenzt. Die Kredite, die alle Kreditnehmer insgesamt bei einer Bank gewährt bekommen haben, dürfen das Achtfache des Eigenkapitals der Bank nicht übersteigen. Das vermindert das Kreditrisiko der Bank und stellt somit ein sinnvolles Limit dar. Ansonsten gibt es keinen festen Betrag, ab welchem ein Kredit als Großkredit eingestuft wird. In Österreich beispielsweise spricht man zwar ab 350.000 Euro von einem Großkredit, doch die prozentuale Abhängigkeit vom Eigenkapital einer Bank macht eine solch exakte Angabe in Deutschland unmöglich.
Oberhalb des Großkredits verlaufen fließende Grenzen zum sogenannten Millionenkredit. Im Bankwesen benutzt man diesen Begriff, um einen Kredit in Höhe von mindestens 1,5 Millionen Euro zu kennzeichnen. Ebenso wie der Großkredit unterliegt er der Meldepflicht bei der Berliner Evidenzzentrale. Wie ein Großkredit bemessen und gewichtet wird, ist in der Verordnung der Großkredit- und Millionenkreditvorschriften niedergeschrieben. Beide Kredittypen haben gemeinsam, dass sie nur in seltenen Fällen Privatpersonen vergeben werden; unter Unternehmen hingegen ist die Aufnahme solcher Kredite durchaus üblich.

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Disagio

Das Disagio tritt im Finanzbereich sowohl im Bereich Wertpapiere als auch im Darlehensbereich auf. Generell kann man das Disagio auch als einen Abschlag bezeichnen, wobei öfter auch der Begriff Damnum verwendet wird. Es handelt sich beim Disagio, sowohl im Wertpapier- als auch im Kreditbereich, stets um einen Abschlag, der vom Nennwert vorgenommen wird. Bei Wertpapieren kommt ein Disagio dann zum Tragen, wenn der Emittent einen Ausgabeabschlag einbehält. Wenn die Anleihe also zum Beispiel einen Nennwert von 1.000 Euro hat und ein Disagio von fünf Prozent veranschlagt wird, dann werden dem Anleger nur 950 Euro gutgeschrieben.

Im Kreditbereich funktioniert das Disagio im Grunde auch die gleiche Art und Weise. Dort ist das Disagio ein Abschlag von der nominalen Darlehenssumme, die der Kreditnehmer beantragt hat. Im Kreditbereich fungiert das Disagio häufig als Teilersatz der Zinsen, denn indirekt ist es natürlich eine Art Zinszahlung, wenn der Kreditnehmer ein Darlehen über 20.000 Euro vereinbart und dann durch das Disagio letztendlich zum Beispiel nur 19.000 Euro ausgezahlt bekommt.

Das Disagio wird im Kreditbereich also meistens dann vereinbart, wenn der Nominalzinssatz vergleichsweise gering ist. Angegeben wird der Abschlag entweder in Prozent auf Basis der Kreditsumme, zum Beispiel acht Prozent Disagio, oder als Auszahlungskurs, zum Beispiel 92 Prozent Auszahlung (der nominalen Darlehenssumme). Es handelt sich von Seiten des Kreditnehmers aus beim Disagio faktisch um eine Zinsvorauszahlung.

Der positive “Nebeneffekt” des Disagios für den Kreditnehmer besteht darin, dass während der Darlehenslaufzeit die monatliche Belastung etwas geringer ist als ohne vereinbartes Disagio, weil der Nominalzins vergleichsweise gering ist. Das Disagio muss übrigens generell nicht nur zum Ausgleich eines niedrigen Zinssatzes verwendet werden, sondern mitunter werden auf diese Weise auch Bearbeitungsgebühren oder sonstige Gebühren veranschlagt.

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Refinanzierung

Für Unternehmen, und vor allem im Besonderen für Kreditinstitute, stellt die Refinanzierung einen sehr wichtigen Geschäftsbereich dar. Mit Refinanzierung ist vereinfacht gesagt die Mittelbeschaffung gemeint, denn damit Unternehmen Investitionen tätigen können ist es notwendig, dass zuvor Kapital zur Verfügung steht, da fast nie alle Investitionen aus dem vorhandenen Eigenkapital heraus getätigt werden können. Auch die Kreditinstitute müssen laufend eine solche Mittelbeschaffung vornehmen, damit das Kapital wiederum an die Kunden als Darlehen verliehen werden kann.

Die Banken nehmen notwendige Refinanzierungen vor allem durch die angebotenen Geldanlagen vor. Aber auch die Emission von eigenen Wertpapieren, zum Beispiel von Aktien, Anleihen oder Sparbriefen, dient in erster Linie der Refinanzierung. Nutzt der Kunde zum Beispiel eine Festgeldanlage, so kann das Kapital, welches der Kunde auf dem Festgeldkonto einzahlt, seitens der Bank zur Refinanzierung von vergebenen Krediten genutzt werden. Auf diese Weise funktioniert die Refinanzierung im Prinzip in allen Bankenbereichen.

Das Geschäft der Banken besteht unter anderem auch darin, durch die Refinanzierung einen Zinsgewinn zu erzielen. Wie eine “effektive” bzw. ertragreiche Refinanzierung in der Praxis aussieht, kann man an einem Beispiel verdeutlichen. Angenommen, die Bank vergibt an einen Kunden einen Ratenkredit über 20.000 Euro zu einem Zinssatz von 8,50 Prozent. Diese 20.000 Euro müssen nun refinanziert werden, was zum Beispiel dadurch geschehen kann, dass ein Kunde 20.000 Euro auf seinem Tagesgeldkonto einzahlt. Der Kunde erhält für diese Anlage dann einen Zinssatz von beispielsweise 2,50 Prozent. Daraus ergibt sich, dass die Bank durch die Refinanzierung (Kosten unberücksichtigt) einen Zinsgewinn von sechs Prozent erzielt hat.

Auch für andere Unternehmen ist eine Refinanzierung sehr wichtig, denn die Eigenkapitalquote liegt bei den meisten Unternehmen unterhalb von 25 Prozent. Daher müssen viele notwendige Investitionen mit Fremdmitteln finanziert werden. Besonders beliebt ist bei den Unternehmen aber die Refinanzierung über Eigenkapital. Denn wenn die Gesellschaft zum Beispiel Aktien emittiert und diese vom Anleger gekauft werden, so stellt das zufließende Kapital kein Fremdkapital, sondern Eigenkapital dar, welches zum Beispiel deutlich günstiger als Fremdkapital ist. Auch durch die Emission von Anleihen, sowie natürlich auch durch die Kreditaufnahme bei den Banken, können sich Unternehmen refinanzieren.

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Revolvierender Kredit

Ein revolvierender Kredit ist ein Konto, das als Besonderheit aufweist, dass es nur im Minusbereich geführt wird. Zumeist ist an einen revolvierenden Kredit eine dementsprechende Kreditkarte gebunden. Jeden Monat werden die Beträge, die man mittels der Kreditkarte beglichen hat, auf das jeweilige Konto gebucht. Der sogenannte Soll-Saldo vergrößert sich demzufolge mit jeder neuen Zahlung per Kreditkarte. Jeden Monat wird das entstandene Soll durch die Zahlung einer monatlich festgeschriebenen Rate vom Kontoinhaber beglichen. Der Inhaber eines revolvierenden Kredites hat darüber hinaus die Option, dass er jederzeit Sonderzahlungen zur weiteren Senkung des angefallenen Soll-Saldos an das jeweilige Kreditinstitut leisten kann. Der größte Unterschied eines solchen Kontos gegenüber anderen Kontoformen, wie zum Beispiel Giro-, Tagesgeld- oder Sparkonto, ist, dass das Konto nie ein Guthaben aufweisen kann.

Bei einem revolvierenden Kredit zahlt der Kreditnehmer nicht alle Schulden pro Monat an das Geldinstitut zurück, sondern nur die jeweils vertraglich vereinbarte Monatsrate. Wenn ein revolvierendes Konto aber über einen längeren Zeitraum nicht ausgeglichen wurde, steigen dementsprechend auch die Kosten in Form von anfallenden Zinsen. Die Zinsen werden auf den Soll-Betrag aufgerechnet und müssen ebenso wie der revolvierende Kredit vom Kontoinhaber zurückgezahlt werden.

Daher ist es bei einem revolvierenden Konto immer empfehlenswert, dass man die Schulden immer zeitnah ausgleicht, um steigende Zinsbeträge vermeiden zu können. Typisch für revolvierende Kredite ist eine stete Angleichung der Zinssätze. Die Zinsen werden vom jeweiligen Kreditinstitut in der Regel an die marktüblichen Zinsen für Kredite angeglichen.

Ob man für einen revolvierenden Kredit in Frage kommt, erfährt man bei der Beantragung einer Kreditkarte. Die Grundvoraussetzung ist dabei die Bonität des Antragstellers. Bonitätsfaktoren sind ein angemessenes und regelmäßiges Einkommen, einen festen Arbeitsplatz sowie eine positive Schufa. Wer diese Bonitätsvoraussetzungen erfüllt, der erhält auch eine echte Kreditkarte, die gleichzeitig den revolvierenden Kredit beinhaltet. Von Vorteil für den Kreditkarteninhaber ist die Tatsache, dass jederzeit Sonderzahlungen zur Begleichung entstandener Minusbeträge ohne anfallende Zusatzkosten vorgenommen werden können. Deswegen ähnelt der revolvierende Kredit einem sogenannten Dispositionskredit, der wiederum nur bei Girokonten besteht, das wiederrum im Gegensatz zu einem revolvierenden Konto auch Guthaben aufweisen darf. Ein revolvierender Kredit und das dazugehörige Konto bietet allerdings nicht die Möglichkeit eines Guthabens, sondern dient ausschließlich der Kreditnahme- und -begleichung.

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Kreditgeld

Den Begriff Kreditgeld haben Sie vielleicht schon einmal gehört. Doch was sich effektiv dahinter verbirgt, wissen die meisten nicht. Die Definition des Begriffes Kreditgeld ergibt, dass es sich dabei
um eine Finanzform handelt. Das Geld wird als Vorkasse verwendet. Man bezahlt also eine Leistung, welche erst in Zukunft erbracht wird. Noch präziser ausgedrückt, bezahlt man sogar nur das Versprechen der Leistungserbringung. Das Versprechen hat in diesem Fall jedoch eine tragende Rolle. Juristisch gesehen, ist der Schuldner der Leistung nun verpflichtet die vereinbarte Leistung in einem entsprechenden Zeitfenster zu erbringen. Also im Umkehrschluss seine Schulden zu begleichen. Schließlich hat er ja bereits das Geld für die Leistung erhalten.

Der Unterschied zwischen Warengeld und Kreditgeld ist also der, dass beim Warengeld eine bereits erbrachte Leistung bezahlt wird. Das Kreditgeld geht der Leistung voran. Ein wichtiger Punkt ist jedoch der, dass das Kreditgeld an sich ein Schuldgeld ist, das in Form von realem Geld im Umlauf ist. Sobald jedoch die Schuld beglichen wurde, also die Leistung erbracht ist, würde das Geld vom Markt verschwinden.

Ein reales Beispiel:
Der US-Dollar wird nicht von der amerikanischen Regierung ausgegeben. Es wird von der Zentralbank Amerikas gegen Zinsen an den Staat verliehen. Es ist also so genanntes Kreditgeld. Wenn jetzt alle Bürger in Amerika auf einmal ihre Schulden zurück zahlen würden, der Staat selber das gleiche tun würde, dann wäre auf einen Schlag kein Geld mehr in Amerika im Umlauf. Das gleiche Muster finden wir auch in Deutschland. Denn auch hier wird das Kreditgeld von der Zentralbank an den Staat ausgeliehen. Natürlich stellt sich so auch die Frage, warum der Staat dann überhaupt Interesse daran haben sollte, die Schulden wieder zu begleichen. Denn dann wäre in Deutschland kein Euro mehr im Umlauf. Auf der gesamten Welt bestehen die wichtigsten Wirtschaftswährungen übrigens aus Kreditgeld.

Als Anlageform ungeeignet

Grundsätzlich wäre es möglich in Kreditgeld zu investieren. Aus den vorher genannten Gründen, würde es aber wenig Sinn machen. Eine längerfristige Geldanlage, von der man auch finanziellen Nutzen hat, beziehungsweise von den Zinsen profitiert, ist nur im Bereich des Warengelds sinnvoll.

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Subprime-Markt

Unter dem Begriff Subprime-Markt wird der Hypothekendarlehensmarkt verstanden, auf welchem private Kreditnehmer mit einer geringen Bonität bedient werden. Der Begriff Subprime kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt “zweitklassig”. Neben den persönlichen finanziellen Aspekten fällt unter die Bonität auch der Immobilienbesitz. Äußerst bedeutend ist die “debt-to-income-ratio”. Diese setzt sich aus dem Verhältnis zwischen dem Brutto-Einkommen und den gesamten Schulden zusammen. Das Verhältnis sollte maximal bei 55 bis 45 Prozent liegen. Die “loan-to-value-ratio” gibt darüber Auskunft, wie hoch der Eigenkapitaleinsatz ist, welcher zumindest einen Prozentanteil von zehn Prozent betragen sollte. Mit allen Faktoren wird ein Rating gebildet, der so genannte “credit score”. Die Skala des “credit score” geht von 350 bis 850 Punkte, der Kreditnehmer sollte mindestens 620 Punkte erreichen.

Der Subprime-Markt – ein amerikanisches Konzept

Kredite für den Subprime-Markt wurden insbesondere von den Amerikanern gewährt. Ab dem Jahr 2006 haben die amerikanischen Banken große Teile dieser Kreditforderungen in wertpapierähnliche Finanzierungsformen gebündelt. Anschließend wurden diese Papiere mit einem attraktiven Rating versehen und an asiatische oder europäische Banken verkauft. So konnte das rein amerikanische Risiko auf den internationalen Markt verteilt werden. Das Subprime-Risiko war eigentlich tragbar, jedenfalls solange die Kreditnehmer ihr Darlehen vertragsgemäß behandelten.

Der Subprime Markt – mit einem starken Risiko belastet

Als die Zinsen stiegen und die Einkommen stagnierten, sank die Bonität der Kreditnehmer. Durch den Zahlungsverzug und die anschließenden Zwangsversteigerungen brachen die Gewinne der Banken zusammen. Die Immobilienpreise sanken und sorgten ebenfalls für verminderte Einnahmen. Die Überwachung des Subprime-Marktes unterliegt den amerikanischen Aufsichtsbehörden. Diese hat mittlerweile gegen mehrere hundert Herausgeber von Verbriefungen Bußgelder verhängt.

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Notleidender Kredit

Gerade in schlechten Zeiten kommt so mancher Schuldner mit seinen Raten für den Kredit zur Finanzierung von Haus, Auto oder Konsumgütern in Verzug. Ist der Kreditnehmer bei den vertraglichen Pflichten aus einem Kreditvertrag in Verzug geraten, so wird dieser Kredit auch als notleidend bezeichnet. Die Folgen für den Kreditnehmer können durch den Verzug dabei erheblich werden. Pfändungen und Zwangsversteigerungen können hier unter bestimmten Umständen nämlich die Folge sein – doch auch andere Lösungen sind möglich.

Wie unbeliebt die notleidenden Kredite in der Finanz- und Bankenwelt sein können zeigen die Bezeichnungen, die für solche Kredite ebenfalls Verwendung finden und meist ebenfalls nicht gerade freundlich klingen. Hierzu zählen die Bezeichnungen toxische Kredite und faule Kredite. Mit der Bezeichnung Problemkredite oder dem englischen Begriff Non performing Loans gibt es immerhin noch etwas freundlicher klingende Namen für die notleidenden Kredite.

Neben der Kündigung von Krediten und der folgenden Kreditabwicklung haben die Banken auch noch weitere Möglichkeiten mit notleidenden Krediten zu verfahren. Eine andere Option der Banken ist es, solche Kredite zu sanieren. Bei der Kreditsanierung versetzt der Kreditgeber den Kreditnehmer wieder in die Lage den Kredit zu bedienen. Die Möglichkeiten der Banken können hier zum Beispiel Stundung, Reduzierung der Ratenhöhe (durch Umschuldung oder Tilgungsstreckung) oder gar ein Teilerlass von Schulden sein – auch Forderungserlass genannt.

Solche Lösungen wählen allerdings nicht alle Kreditinstitute. Einige Banken sehen notleidende Kredite nämlich nicht gerne und versuchen diese auch schnell anders loszuwerden. Und das ist gerade dieser Tage auch noch gefragt. So reduzieren einige Banken heute ihre notleidenden Kredite, die sich im Allgemeinen in den Bilanzen der Banken nicht gut machen. Eine Möglichkeit, das Problem mit dem notleidenden Kredit zu lösen, kann dabei ebenfalls der Kredithandel sein.

Einige Finanzinstitute fassen dabei den Begriff des notleidenden Kredits auch noch weiter. Hier muss der Kreditnehmer noch nicht mal in Verzug geraten. Verschlechtern sich die Vermögensverhältnisse eines Schuldners wesentlich, so ist dessen Kredit für manches Kreditinstitut bereits notleidend, auch wenn er immer vertragsgemäß bedient wurde. So können beispielsweise wesentliche Änderungen bei den Sicherheiten oder beim Einkommen den vertragsgemäß bedienten Kredit womöglich notleidend machen und zu einem Verkauf des Kredites führen.

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Peer-to-Peer-Kredit

Peer-to-Peer Kredite sind in den letzten Jahren sehr populär geworden. Und das Konzept ist aus der Entwicklungshilfe bis nach Europa und Deutschland geschwappt. Neben der Finanzkrise, die vielfach auch das Vertrauen in Banken und Kreditinstitute erschüttert hat, haben dafür auch spezielle Plattformen im Internet für diese Entwicklung gesorgt. Die Funktionsweise ist dabei recht einfach. Bei diesen Plattformen können sich Kreditsuchende und private Kreditgeber suchen und finden. Doch nicht immer ist dies erfolgreich, und bei einigen Peer-to-Peer Anbietern im Internet kann es für Kreditgeber Suchende sogar richtig teuer werden. Denn bei einigen Anbietern ist schon für das Kreditgesuch – erfolgreich oder erfolglos – eine Gebühr fällig. Aber nicht alle Anbieter verfahren nach solcher Praxis, daher kann sich das Vergleichen auch bei Peer-to-Peer Kreditplattformen durchaus lohnen.

Die Gebühren bei Peer-to-Peer Krediten können auf einigen Online Kreditmärkten durch die Nutzung von Optionen richtig teuer werden. Zu diesen Optionen können dabei das Hervorheben des Kreditgesuches oder auch spezielle Angaben zur Kreditwürdigkeit zählen. Wer also auf diesem Wege nach einem Kredit suchen will, sollte sich vorher ruhig mal Informieren, was für das Gesuch am Ende womöglich alles an Gebühren anfallen kann. Denn nur so wird nicht die sprichwörtliche Katze im Sack beim Gesuch nach einem Privatkredit gekauft. Vergleichen ist dabei also wohl auch bei den Peer-to-Peer Krediten das Zauberwort, wenn es nach Möglichkeit und im Zweifelsfall nicht unnötig teuer werden soll.

Schlecht müssen Kredite von Privat an Privat übrigens nicht sein. Diese können durchaus eine Alternative zu den Finanzprodukten der Banken und Kreditinstitute sein. Das gilt auch für Selbstständige und Freiberufler. Diese können sich häufig nämlich auch der Peer-to-Peer Kreditplattformen im Internet bedienen und von dem allgemeinen Interesse an Peer-to-Peer Plattformen für Kredite profitieren. Dass das Konzept der Mikrokredite von Privat an Privat funktionieren kann, zeigen übrigens auch die Erfolge, die im Bereich der Entwicklungshilfe durch diese Art der Kredite ohne Banken in den letzten Jahren erzielt werden konnten.

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Aktivgeschäft

Banken sind heute vielfach in ganz unterschiedlichen Geschäftsbereichen tätig. Das gilt insbesondere für so genannte Vollbanken, die ihren Kunden eine breite Palette an Leistungen und Services anbieten. Hier werden beispielsweise Sicht- und Termineinlagen entgegengenommen, Kredite gewährt, Wertpapiergeschäfte für Kunden abgewickelt oder Aufgaben im Bereich des Zahlungsverkehrs wahrgenommen. All dies gehört für eine Vielzahl von Banken zum Tagesgeschäft. Dieses Tagesgeschäft der Banken – egal ob Voll- oder Teilzahlungsbank – wird von der betriebswirtschaftlichen Seite betrachtet in zwei Bereiche eingeteilt. Das eine ist das Passivgeschäft und das andere das Aktivgeschäft.

Das Passivgeschäft umfasst dabei zum Beispiel Termin- und Sichteinlagen – also auch Giro- und Tagesgeldkonten. Das Aktivgeschäft der Banken besteht hingegen überwiegend aus Tätigkeiten im Bereich der Kreditvergabe. Hierunter fällt in der Regel schon der als Dispo bezeichnete Dispositionskredit des Girokontos. Darüber hinaus gehören in diesen Bereich auch noch Anschaffungsdarlehen wie der Autokredit und Konsumentenkredit – und natürlich nicht zu vergessen – die Immobilienfinanzierung.

Dabei werden im Allgemeinen alle Tätigkeiten rund um die Vergabe, Verwaltung und Abwicklung dieser Kredite in den Bereich des Aktivgeschäftes eingeordnet. Da die Banken insbesondere in diesem Bereich – also im Aktivgeschäft – ihren Gewinn machen, handelt es dabei um ein für die Banken sehr wichtigen Teil des Tagesgeschäfts. Ihren Gewinn ziehen die Banken im Aktivgeschäft üblicherweise primär aus den Zinsen, die für gewährte Kredite erhoben werden.

Dabei ist es egal, ob die Erlöse aus den Zinsen, die dem Aktivgeschäft zu Gute kommen, durch kurz-, mittel- oder langfristige Kredite erwirtschaftet werden. So können Banken das Aktivgeschäft durch nahezu jegliche Art von Krediten ihr Aktivgeschäft stärken. Das gilt auch für Avalgeschäfte oder Kreditbürgschaften, welche bei Banken ebenfalls in den Bereich des Aktivgeschäfts gezählt werden.

Doch damit die Bank im Aktivgeschäft Kredite vergeben kann, muss diese auch über Geld verfügen. So muss sich die Bank in der Regel also entweder selbst Geld leihen oder aus dem Passivgeschäft Zugriff darauf erhalten. Daher ist das Passivgeschäft oftmals ebenfalls wichtig für Banken, auch wenn das Geld bei den Banken meist im Aktivgeschäft verdient wird. Denn hier kann die Bank günstig an das Geld gelangen, das dann gewinnbringend im Aktivgeschäft eingesetzt werden kann.

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Zinsdeckungsgrad

Wenn ein Unternehmen einen Kredit aufnehmen will, so muss dieses in der Regel genauso wie der kleine Privatmann bzw. die Privatfrau die eigene Kreditwürdigkeit nachweisen. Bei Unternehmen erfolgt dies häufig auf Basis von bestimmten betriebswirtschaftlichen Kennzahlen. Eine wichtige betriebswirtschaftliche Kennzahl ist dabei nicht selten der Zinsdeckungsgrad. Abgekürzt wird der Zinsdeckungsgrad regelmäßig nach der englischen Bezeichnung Interest coverage ratio mit ICR.

Mathematisch betrachtet handelt es sich beim Zinsdeckungsgrad um den Quotienten aus EBIT und Zinsaufwendungen, wobei das EBIT den Zähler (Dividend) und die Zinsaufwendungen den Nenner (Divisor) darstellen. Die Aussage dieser Kennzahl bezieht sich darauf, wie gut ein Unternehmen in der Lage ist, aus dem so genannten EBIT die bei einem Kredit anfallenden Zinszahlungen an den Kreditgeber leisten zu können. Daher wird der Zinsdeckungsgrad häufig auch als Entscheidungskriterium bei der Festlegung der Höhe der Zinsen für einen Unternehmenskredit verwendet.

Das bei dem Zinsdeckungsgrad verwendete EBIT steht für den englischen Begriff earnings before interest and taxes. Übersetzt wird dies in das Deutsche üblicherweise mit Gewinn vor Zinsen und Steuern. Es handelt sich dabei ebenfalls um eine betriebswirtschaftliche Kennzahl. Diese trifft eine Aussage über den betrieblichen Gewinn von Unternehmen und bezieht sich dabei auf einen definierten Zeitraum.

Im Allgemeinen gilt, dass ein hoher Zinsdeckungsgrad auch für eine hohe Kreditwürdigkeit eines Unternehmens spricht. Ein niedriger Zinsdeckungsgrad hat hingegen meistens negative Auswirkungen auf die Kreditwürdigkeit von Unternehmen. Anwendung findet der Zinsdeckungsgrad auch immer wieder bei Unternehmensratings. Hier kann der Zinsdeckungsgrad in die Bewertung eines Unternehmens neben weiteren Faktoren und betriebswirtschaftlichen Kennzahlen mit einfließen. Ist der Zinsdeckungsgrad kleiner als eins, so kann das Unternehmen die Zinszahlungen nicht aus den Einnahmen des operativen Geschäfts leisten. Im Rahmen eines Kreditvertrages müssen Unternehmen dem Kreditgeber auch nicht selten über die Kreditlaufzeit hinweg einen Zinsdeckungsgrad zusichern. Die Bezeichnung für solche vertraglichen Zusicherungen bei Kreditgeschäften sind auch Covenants.

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Umsatzergebnis deutscher Kreditbanken

Umsatzergebnis deutscher Kreditbanken von 1999 bis 2009 in Millionen €

Umsatzergebnis deutecher Kreditbanken

Das Umsatzergebnis deutscher Kreditbanken im Jahr 2009 betrug 5.350 Millionen Euro.

Jahr Werte
1999 6.778,00
2000 7.974,00
2001 3.346,00
2002 3.472,00
2003 4.784,00
2004 6.744,00
2005 19.804,00
2006 14.905,00
2007 14.927,00
2008 -7.744,00
2009 5.350,00

Quelle: Deutsche Bundesbank

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Weltbank

In Washington, der Hauptstadt der Vereinigten Staaten von Amerika, hat die Weltbankgruppe ihren Sitz. Die internationale Bankengruppe teilt sich in fünf Organisationen auf, bei der die Organisation Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung im Allgemeinen auch als Weltbank bzw. World Bank bezeichnet wird. Die englische Bezeichnung International Bank for Reconstruction and Development hat dieser Organisation der Weltbankgruppe auch die Kurzbezeichnung IBRD gegeben. Wie die Weltbank (IRBD) haben auch die restlichen vier Organisationen der Weltbankgruppe eine eigene Rechtspersönlichkeit. Verbunden wird die Weltbank mit den weiteren Organisationen der Weltbankgruppe durch einen gemeinsamen Präsidenten und Verflechtungen in der Verwaltung. Kernaufgabe der Weltbank und auch der gesamten Weltbankgruppe ist es Mitgliedstaaten, die eine geringe wirtschaftliche Entwicklung aufweisen, zu fördern und auf diese Art und Weise bei der Umsetzung von internationalen Entwicklungszielen zu helfen. Als Mittel zur Zielumsetzung nutzt die Weltbankgruppe dabei in der Regel die Mittel finanzielle Hilfe, Beratung und technische Hilfe, wobei die Vergabe von Darlehen durch die Weltbank einen wichtigen Teil der Arbeit der gesamten Organisationsgruppe ausmacht.

Die Weltbank wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet, um den Wiederaufbau von Staaten, die durch den Weltkrieg zerstört wurden, zu finanzieren. Die Gründung der Weltbank wurde im Jahre 1944 in Bretton Woods auf der Währungs- und Finanzkonferenz der Vereinten Nationen beschlossen. Die Aufnahme der Geschäftstätigkeit erfolgte schließlich im Jahre 1946 als Teil der Weltbankgruppe.

Es handelt sich bei der Weltbank (IRBD) sowie den anderen Organisationen der Weltbankgruppe um Sonderorganisationen der Vereinten Nationen. Dies sind neben der IRDB die Internationale Entwicklungsorganisation – kurz IDA (nach International Development Association benannt), die kurz als IFC bezeichnete Internationale Finanz-Corporation, die Multilaterale Investitions-Garantie-Agentur (MIGA) und das Internationale Zentrum für die Beilegung von Investitionsstreitigkeiten, welches nach dem englischen Namen International Centre for Settlement of Investment Disputes auch mit ICSID abgekürzt wird.

Aufgabe der Weltbankgruppe ist heute die Unterstützung der internationalen Entwicklungshilfe, was primär durch die Vergabe von Darlehen erfolgt. Langfristige Kredite mit marktnahen Konditionen werden dabei durch die im weitesten Sinne als Weltbank bezeichnete IBRD vergeben. Zinslose langfristige Kredite sind hingegen in der Regel das Betätigungsfeld der IDA.

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Kreditsicherheiten

Bevor die Bank ein Darlehen vergibt, wird stets die Kreditwürdigkeit des Antragstellers überprüft. Während ein vorhandenes Einkommen zur Vergabe von geringeren Darlehenssummen oftmals bereits ausreicht, verlangen die Banken ab einer gewissen Kreditsumme meistens zusätzlich noch Sicherheiten vom Kreditnehmer. Es gibt eine Reihe von Kreditsicherheiten, zwischen denen sich entweder der Kunde oder die Bank als Vorgabe grundsätzlich entscheiden kann. Grundsätzlich sollten die Kreditsicherheiten dazu dienen, dass die Bank ihre Forderung gegenüber dem Kunden, also die vergebene Darlehenssumme, möglichst insoweit absichern kann, als dass die entgegen genommene Sicherheit zum Ausgleich der Forderung genutzt werden kann, wenn der Kreditnehmer seine Raten nicht mehr zahlt.

Arten der Kreditsicherheiten

Man unterscheiden bei den Kreditsicherheiten zwischen den so genannten dinglichen und den persönlichen Sicherheiten. Die einzige persönliche Kreditsicherheit ist die Bürgschaft. Diese Sicherheit beinhaltet keinen “greifbaren” Gegenwert, wie es bei den dinglichen Sicherheiten der Fall ist, sondern die Bürgschaft beinhaltet lediglich die Bonität und Zahlungsfähigkeit des Bürgen als Absicherung für die kreditgebende Bank. Aus diesem Grund ist die Bürgschaft zwar relativ häufig genutzt, ist aber nicht bei jedem Kreditgeber als Sicherheit gerne gesehen, da eben keine verwertbaren Sachwerte vorhanden sind, welche die Forderung im “Ernstfall” ausgleichen können.

Zu der zweiten Gruppe von Kreditsicherheiten, den dinglichen Sicherheiten, zählen die Verpfändung von Wertpapieren oder auch von Guthaben auf Spar-, Festgeld- oder Tagesgeldkonten, die Abtretung von Forderungen (zum Beispiel die Abtretung einer Kapitallebensversicherung), die Grundschuld bzw. Hypothek und die Sicherungsübereignung des finanzierten Sachwertes, zum Beispiel ein Fahrzeug oder eine Maschine. Die Verpfändung von Guthaben oder Wertpapieren wird sehr häufig zur Absicherung verschiedener Darlehensarten genutzt und auch bei den Banken recht beliebt. Denn bei Guthaben auf Spar-, Festgeld- oder Tagesgeldkonten kann das jeweilige Kontoguthaben zu einhundert Prozent als Sicherheit dienen, da hier keine Risiken zu beachten sind.

Gleiches gilt auch für die Abtretung von Forderungen, die meistens in Form der Abtretung einer Kapitallebensversicherung vorgenommen wird. Hier kann der Kreditgeber den aktuellen Rückkaufswert als eine Kreditsicherheit ansetzen. Die Grundschuld bzw. Hypothek wird nahezu ausschließlich im Zuge der Absicherung eines Immobilienkredites entgegen genommen. Durch die Eintragung des Grundpfandrechtes in das Grundbuch erhält der Kreditgeber somit alle Verwertungsrechte an der Immobilie, die er im Falle der Nichtzahlung der Kreditraten auch bis zur Zwangsversteigerung der Immobilie durchsetzen kann.

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Geschäftsbanken

Damit eine Bank in Deutschland als Geschäftsbank gesehen wird, muss sich diese in der Regel mit allen wichtigen Bankgeschäftszweigen beschäftigen. So entspricht das Leistungsspektrum von Geschäftsbanken auch denen der Universalbank, welche auch Vollbank genannt wird. Die Geschäftsbank versucht üblicherweise ein so genanntes Allfinanzangebot anzubieten und nutzt hierzu die Bandbreite der heute zahlreichen möglichen Bank- und Finanzdienstleistungen aus. Zu diesen zählen neben dem bekannten Einlagen- und Kreditgeschäft auch das Pfandbriefgeschäft, das Garantiegeschäft und das Emissionsgeschäft.

Geschäftsbanken bieten in der Regel eine breite Palette an Leistungen aus dem Bank- und Finanzdienstleistungs- und Versicherungsgeschäft an. Um dieses Leistungsspektrum zu realisieren werden die Leistungen entweder von dem Unternehmen selbst realisiert oder zumindest so angeboten als wären es eigene Leistungen (auch Outsourcing Leistungen genannt). Zudem übernimmt die Geschäftsbank für Nicht-Bank-Leistungen wie zum Beispiel Versicherungsleistungen die Rolle des Vermittlers. Häufig kooperieren Geschäftsbanken mit anderen Unternehmen oder gründen bzw. kaufen Tochtergesellschaften, um das umfangreiche Finanzdienstleistungsangebot zu organisieren. Organisiert sind Geschäftsbanken dabei nicht selten als Aktiengesellschaften, auch wenn dies keine Formvorschrift in Bezug auf die Rechtsform einer Geschäftsbank ist.

Wichtige Geschäftszweige für Geschäftsbanken sind das Aktivgeschäft, das Passivgeschäft, Dienstleistungen, das Investmentgeschäft oder und sonstige Dienstleistungen. Zum Aktivgeschäft werden dabei Kredite wie der Kontokorrentkredit, der Diskontkredit und die Baufinanzierung gezählt. Doch auch Investitions- und Realkredite gehören in diesen Geschäftsbereich. Das Passivgeschäft dient zur Geldbeschaffung der Bank und umfasst mit Angeboten wie dem Sparkonto, dem Tagesgeldkonto und dem Festgeldkonto sowie ähnlichen Bankleistungen das Einlagengeschäft. Im Bereich der Dienstleistungen gehören meist der Zahlungsverkehr (inkl. Überweisungen) sowie das Bargeld- und Devisengeschäft zu den Leistungen einer Geschäftsbank.

Verwalten und Verwahren von Wertpapieren sowie deren An- und Verkauf machen zusammen mit Emissionen und der Vermögensverwaltung die Tätigkeiten von Geschäftsbanken im Investmentgeschäft aus. Insbesondere für die Realisierung der Investmentleistungen nutzen einige der Geschäftsbanken Tochterunternehmen, die die Umsetzungen der Leistungen im Investmentgeschäft übernehmen. In den Bereich der sonstigen Dienstleistungen fallen dann noch die Vermittlung von Versicherungen wie zum Beispiel der Lebensversicherung, das Geschäft mit Immobilien und Kreditkarten sowie Reisechecks.

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Zentralbanken

Die Zentralbanken sind für die Geld- und Währungspolitik eines Landes oder eines ganzen Währungsraumes zuständig. Die prioritären Aufgaben der Zentralbanken ist es, das Preisniveau- und die Geldwertstabilität zu wahren. Sie verwalten dabei die Währungsreserven eines Staates oder eines Währungsraumes, refinanzieren die Geschäftsbanken und den Staat. Die Zentralbanken sind auch dafür verantwortlich, dass genügend Geld einer Währung im Umlauf ist. Somit übernimmt die zuständige Zentralbank eines Landes die Steuerung des Geldes und hat starken Einfluss auf die Fiskalpolitik eines Staates.

Welchen Einfluss haben die Zentralbanken

Welchen Einfluss die Zentralbanken auf die Geldpolitik haben, lässt sich an einem einfachen Beispiel erklären: Droht der Wirtschaft in nächster Zeit eine Inflation, ist die Zentralbank dafür verantwortlich, dies mit der Steuerung der eigenen und von fremden Währungen zu verhindern. Bei einer Inflation droht über eine längere Zeit ein hohes Preisniveau. Das heißt, es ist mehr Geld als Güter im Umlauf. Somit ist der Geld- und Güterstrom aus dem Gleichgewicht gekommen. Um ein hohes Preisniveau zu vermeiden, erhöhen die Zentralbanken den Leitzins für die Geschäftsbanken. Somit werden Kredite unter Banken teurer. Auch die Kredite für die Privatbanken und somit schlussendlich für die Bevölkerung werden deutlich teurer. Dies führt dazu, dass weniger Kredite und somit weniger Geld in Umlauf gebracht werden. Bei einer Deflation reagieren die Zentralbanken mit den umgekehrten Maßnahmen.

Zentralbanken werden auch als “Bank der Bank” bezeichnet. Dies, weil eine Zentralbank an der Spitze des Bankensystems eines Landes steht. Jedes Land führt eine Zentralbank. In Großbritannien ist dies beispielsweise die Bank of England und in Amerika hat das Federal Reverse System die Oberhand über die ganze Geld- und Währungspolitik. Seit der Gründung der Europäischen Union ist die Europäische Zentralbank die gemeinsame Währungsbehörde aller Mitgliedstaaten der EU. Somit sind sie verantwortlich für Währungspolitik und die Stabilität des Euros.

Auch wenn die Zentralbanken manchmal durch ihr Handeln kritisiert werden, ist es heute nicht mehr möglich, eine Geld- und Währungspolitik ohne Zentralbanken zu führen und damit eine stabile Wirtschaft zu garantieren.

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